Juni 1947: Einige Sportinteressierte treffen sich im Gasthaus „Dolge“, um über eine Vereinsgründung zu beraten und so die schwere Nachkriegszeit bei Sport und geselligem Beisammensein hinter sich zu lassen. Die Grenzen zwischen Einheimischen und Zugewanderten sollten verwischt werden, war man sich einig.
Es fing alles ganz klein an. Mit 23 Mitgliedern, jedoch ohne großartiges Sportgerät und sehr geringen Mitteln startete der damalige Verein SV Barskamp – Göddingen sein Dasein. Im ersten Vorstand fungierten Karl Eisenroth als 1. Vorsitzender, Werner Rosiak als Schriftführer und Horst Eising als Spielwart.
Vorkriegsgeräte und minimale Hilfe von größeren Verbänden prägten zu der Zeit das Bild, aber das war den Mitgliedern egal: man hatte den Sport und die Kameradschaft im Kopf. Und so schaffte man es auch in Eigenleistung, mit primitiven Mitteln und sehr viel Engagement, den ersten Sportplatz aus einem von der Stadt zugewiesenen Ödland in der Nähe der Flachsröte zu errichten. Ein zweiter entstand später in Göddingen, und kurz danach zog man zum Gelände am Heidberg um. Auf diesen Plätzen wurde Fußball sowie Handball gespielt und ein wenig Leichtathletik betrieben. Man hatte zudem sogar einen Saal im Gasthaus „Diercks“ zur Verfügung, welcher als kleine Halle fürs Tischtennisspielen oder Boxen diente. Und auch die 1952 gegründete Damen – Turnriege konnte hier an Barren, Reck und Pferd trainieren. Die Mühen hatten sich also ausgezahlt, alle Hürden wurden überwunden, klein aber fein wuchs man heran…
1970 wurde schließlich der bis heute genutzte Sportplatz an der Hohen Luft gebaut und 1990 um zwei Tennisplätze erweitert, welche jedoch mangels Interesse mittlerweile wieder abgerissen werden mussten.
Beim Drumherum und der Ausstattung blieb man ebenfalls im Trend: Liefen damals noch einige Fußballer in Stiefeln und Unterhemden übers Feld, kann man sich heute über eine gut ausgestattete und funktionierende Fußballabteilung erfreuen. Nahezu jedes Herrenteam von der Altliga bis hin zur G-Jugend ist besetzt und verfügt über geschulte und elanvolle Übungsleiter. Zudem hat man ein Mädchen- und ein Damenteam, welches bereits in den 80er Jahren große Erfolge feierte. Aber Fußball ist ja nur ein Teil des Ganzen, und so kann der Verein derzeit noch andere vorzeigbare Sparten präsentieren. Man verfügt parallel in den Bereichen Turnen, Gesundheitssport und Tanzen über viele und auch äußerst vorzeigbare Gruppen für jung und alt, welche von ausgebildeten Leitern betreut werden. Hierfür wurden der TuS mit den Siegeln „Pluspunkt Gesundheit“ und „Sport pro Gesundheit“ ausgezeichnet.
Abgerundet wird das aktuelle Programm mit einem in 1998 ins Leben gerufenen vereinseigenen Kindergarten und einer seit 1968 bestehenden Faustballgruppe, welche mittlerweile mehr die Kameradschaft als den Sport aufrecht hält, jedoch noch im Wasser aktiv ist.
Ein Name hat sich wie ein blau/weißer Faden durch die Vereinsgeschichte gezogen: Hans-Heinrich Schulz. 1961 wurde er zum ersten von drei Mal zum Vorsitzenden gewählt und blieb bis 1996 mit einigen wenigen Unterbrechungen insgesamt ca. 30 Jahre auf diesem Posten. Helmut Fabel trat in 1997 die Nachfolge an und wurde seinerseits 2007 von Andre Beug beerbt, welcher in 2017 an Cord Schütte übergab. Und hatte man 1966 die damals magische Mitgliederzahl von 111 erreicht ( Monatsbeitrag zu dieser Zeit: 75 Pfennig bzw. 1 Mark ), wurde in 2008 erstmals die Zahl von 500 Mitgliedern überschritten. Und dieser Trend ging so weiter, erfreut sich der Verein doch großer Beliebtheit in allen Altersklassen und im Jubiläumsjahr 2017 auch über mittlerweile mehr als 600 Mitglieder.
Und dieser Trend durfte sich in den Folgejahren fortsetzen: akribisch und ehrenamtlich am hiesigen Breitensport mit Herz arbeitend sowie später auch der Pandemie trotzend durfte man sich in 2024 erstmalig einer Mitgliederzahl von 700 erfreuen.